TEMPORÄR - Kunst in Wohn- und Arbeitsräumen
Ein Ausstellungsprojekt 2021
Im Frühjahr 2021 entstanden im Zusammenhang mit den „Corona-Maßnahmen“ und den Einschränkungen von Begegnungsmöglichkeiten der Wunsch und die Idee, Originale, d.h. Malerei, Bilder, Objekte und Fotoarbeiten – entfernt von den in dieser Zeit vielfältig aufkommenden, digitalen Verbreitungsformen – dorthin zu bringen, wo sie von Menschen täglich betrachtet werden können: in Wohnräume, Wohnküchen, Flure oder Arbeitsräume.
So begann das Projekt <temporär>, welches mehr darstellt als die Möglichkeit, Kunst auszuleihen. Es beschäftigte sich intensiv mit der „Begegnung von Mensch und Kunst“ an verschiedenen Orten und mit der Wahrnehmung von Kunst in unterschiedlichen Kontexten außerhalb von Museen und Galerien, außerhalb der Präsentationen im Internet und innerhalb teilweise ganz privater Räume. Wichtiger Aspekt der Aktion war das Bringen der ausgewählten Arbeiten an den gewünschten Ort der teilnehmenden Personen.
Dieses „Kunst-nach-Hause-Bringen“ erfolgte von Juni bis Dezember 2021. Weiterhin wurde betont, Menschen die „analoge Betrachtung“ und Wahrnehmung über einen langen Zeitraum zu ermöglichen sowie diese Wahrnehmung und Betrachtung in den Austausch zu bringen. Im Hintergrund stand hierbei – als ein Projektkriterium in Corona-Zeiten – die „minimalste Eins-zu-Eins-Begegnung“ wenn es die Situation erforderte, immer zu ermöglichen. Auf diesem Wege gelangten mehr als 50 Arbeiten an über 20 Orte. Die Originale erreichten zahlreiche Menschen in NRW, Niedersachsen und deutschlandweit.
Das „Kreuzen“ bekannter Ausstellungskriterien stand hier zwar nicht im Fokus, ergab sich aber folgerichtig in diesem Projekt und in dieser Art, Kunst zu zeigen und mit Kunst umzugehen.
So entstand eine „andere“ Ausstellung einer Anzahl von Arbeiten in vielfältigsten und verschiedensten Räumen. Anstatt an einem Ort mehrere Arbeiten zu zeigen und das in einem relativ kurzen Zeitraum, - ergab sich nun hier für die Teilnehmer*innen und alle Betrachtenden eine ganz andere Perspektive. Während sich an einem Ausstellungsort, in einem Museum oder in einer Galerie, die Arbeiten versammeln und eine bestimmte Anordnung die Betrachter*innen führt, wurde hier an mehreren, verschiedenen Orten jeweils eine Arbeit (oder eine kleine Anzahl) gezeigt und das Betrachten dieser über einen langen Zeitraum ermöglicht. Gleichzeitig ergaben viele Arbeiten an verschiedenen Orten in gleicher Zeit eine Gesamtausstellung, die nach Ablauf des Folgeprojektes <lokal> in einer Publikation zusammengefasst wird.
Claudia Rottsahl-Schwachhöfer | Atelier Ackerstraße 15 (Hof) I Düsseldorf
I E-Mail: claudia_rottsahl@gmx.de